Einer Überprüfung der kürzlich von der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) veröffentlichten Daten durch die SUN DAY Campaign zufolge deckten Wind- und Solarenergie in den ersten vier Monaten des Jahres 2021 fast die gesamte (93,84 %) der in den USA neu hinzugekommenen Stromerzeugungskapazität.
Der jüngste monatliche Bericht „Energy Infrastructure Update“ der FERC (mit Daten bis zum 30. April 2021) zeigt, dass 18 neue Windkraftanlagen (3.802 MW) und 131 neue Solaranlagen (2.702 MW) den größten Teil der im ersten Drittel dieses Jahres zugebauten Kapazität ausmachten. Erdgas lieferte 402 MW, Wasserkraft 14 MW, Öl 6 MW und Biomasse 5 MW. Bis auf 1 MW stammte die gesamte für den Monat April gemeldete neue Kapazität im Versorgungsmaßstab aus Windkraft (659 MW) und Solarenergie (147 MW).
Kraftwerke für erneuerbare Energien machen derzeit insgesamt 24,77 % der gesamten installierten Stromerzeugungskapazität des Landes aus [1] und bauen ihren Vorsprung gegenüber Kohle (19,28 %), Kernenergie (8,21 %) und Öl (3,14 %) weiter aus. Die alleinige Stromerzeugungskapazität der Windenergie beträgt mittlerweile mehr als ein Zehntel (10,24 %) der gesamten Stromerzeugungskapazität des Landes, während Wind- und Solarenergie zusammen 14,96 % ausmachen. Dabei ist die dezentrale Solarenergie (z. B. auf Hausdächern) noch nicht eingerechnet. [2]
Darüber hinaus bestätigt eine Überprüfung der FERC-Daten der letzten fünf Jahre das schnelle Wachstum des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugungskapazität des Landes, das vor allem durch den Ausbau von Wind- und Solarenergie (W+S) vorangetrieben wird:
April 2017: RE – 19,57 % (W+S – 9,38 %)
April 2018: RE – 20,66 % (W+S – 10,45 %)
April 2019: RE – 21,56 % (W+S – 11,48 %)
April 2020: RE – 22,87 % (W+S – 12,87 %)
April 2021: RE – 24,77 % (W+S – 14,96 %)
Tatsächlich deuten FERC-Daten darauf hin, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Erzeugungskapazität in den nächsten drei Jahren (bis April 2024) noch weiter steigen wird. Der voraussichtliche Kapazitätsausbau bei Windkraftanlagen, abzüglich der erwarteten Stilllegungen, ergibt einen prognostizierten Nettozuwachs von 21.889 MW, während für Solarenergie ein deutlich stärkeres Wachstum von 41.238 MW erwartet wird. Auch für Wasserkraft und Biomasse wird ein Wachstum prognostiziert (901 MW bzw. 37 MW), während für Geothermie ein Rückgang um 2 MW erwartet wird.
Andererseits wird ein drastischer Rückgang der Erzeugungskapazitäten von Kohle und Öl prognostiziert – um 25.171 MW bzw. 3.354 MW. Tatsächlich meldet die FERC für die nächsten drei Jahre keine neuen Kohlekapazitäten und nur 16 MW neue Ölkapazitäten. Auch bei der Kernenergie wird ein starker Rückgang prognostiziert – um 3.256 MW oder mehr als 3 % der aktuellen Kapazität.
Zudem wird erwartet, dass der derzeit dominierende Anteil von Erdgas an der gesamten Stromerzeugung schrumpft, da sich die Lücke zwischen dem Wachstum der Kapazitäten für neue erneuerbare Energien und der Kapazitäten für neue Gaskraftwerke weiter vergrößert. Vor zwei Jahren beispielsweise prognostizierte die FERC einen Nettozuwachs der Erdgaskapazität in den folgenden drei Jahren von 18.530 MW, während die Kapazitäten für erneuerbare Energien um 40.993 MW wachsen würden (d. h. eine Lücke von 22.463 MW). Vor einem Jahr lag die Dreijahresprognose der FERC bei 20.657 MW Nettozuwachs an Gaskapazität und 53.050 MW an erneuerbaren Energien (d. h. eine Lücke von 32.393 MW). Und jetzt, in ihrer jüngsten Dreijahresprognose, prognostiziert die FERC lediglich 17.558 MW Nettozuwachs an Gaskapazität im Vergleich zu 64.063 MW Nettozuwachs an erneuerbarer Energie (d. h. eine Lücke von 46.505 MW).
Tatsächlich wird prognostiziert, dass allein durch die Kombination von Wind- und Solarenergie in den nächsten drei Jahren fast viermal (im Verhältnis 3,6:1) mehr neue Erzeugungskapazität geschaffen wird als durch Erdgas. Allein die Solarenergie im Großanlagenbereich wird mehr als doppelt so viel neue Nettokapazität bereitstellen wie Erdgas. Zudem werden Wind- und Solarenergie zusammen fast ein Fünftel (19,33 %) der installierten Erzeugungskapazität des Landes ausmachen. Einschließlich Wasserkraft, Biomasse und Geothermie dürfte die Erzeugungskapazität erneuerbarer Energien fast drei Zehntel der gesamten verfügbaren installierten Erzeugungskapazität des Landes ausmachen – ein Anstieg auf 28,83 %.
Sollten sich die Prognosen der FERC als zutreffend erweisen, wird die Netto-Neukapazität aus Erdgas, Kohle, Öl und Kernenergie in den nächsten drei Jahren um 14.223 MW sinken. Der Anteil der Kohle an der gesamten installierten Kapazität wird von heute 19,28 % auf 16,55 % sinken, der der Kernenergie von heute 8,21 % auf 7,63 % und der der Ölenergie von heute 3,14 % auf 2,75 %. Auch der Anteil des Erdgases wird von heute 44,42 % auf 44,06 % sinken.
„Die Prognosen der FERC für ein starkes Wachstum der Solar- und Windenergie in den nächsten Jahren könnten sich tatsächlich als recht konservativ erweisen.“ „Die starke Unterstützung durch die Biden-Administration, gepaart mit weiteren Kostensenkungen bei Wind- und Solarenergie, strengeren staatlichen Standards für erneuerbare Energien, der Ausweitung der Käufe erneuerbarer Energien durch Unternehmen und dem öffentlichen Druck, den sich verschärfenden Klimawandel anzugehen, beschleunigen einen bereits schnell fahrenden Zug.“